Zahlengesichter

Die Studie zum sexuellen Missbrauch im Bereich der deutschen Bischofskonferenz, die im Herbst 2018 veröffentlicht wurde, deutet auf das erschreckende Ausmaß sexualisierter Gewalt durch Kleriker in Deutschland hin.

Das Bistum Regensburg wirbt mit dem Slogan „Jede Zahl hat ein Gesicht“.

Der bfg Bayern hat als Ergänzung dazu die Kampagne zahlengesichter.info gestartet, damit auch die Kinder und Jugendlichen ein Gesicht bekommen die als Zahl in der Opferstatistik stehen.
Begleitend dazu wurde ein Petition gestartet, die sich an die Verantwortlichen im Bistum richtet.

Bericht des Humanistischen Pressedienstes

Die lokalen Zeitungen erhielten im März 2019 diese Pressemitteilung:

Sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Presse,

wir möchten Sie auf eine Kampagne und Petition aufmerksam machen, die Aufklärung und Prävention von sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Kleriker in der katholischen Kirche thematisiert.

Als Bund für Geistesfreiheit (bfg) Bayern setzen wir uns für eine aufgeklärte humanistische Gesellschaft ein, in der die Menschenrechte geachtet und verteidigt werden.

Auf Grundlage der im September 2018 erschienenen Studie der Deutschen Bischofskonferenz, vergleichen wir die kirchlichen Reuebekundungen und Versprechen mit den tatsächlich durchgeführten Maßnahmen. Dabei halten wir dem Bistum Regensburg den Spiegel vor. „Das Engagement für Transparenz und Verantwortung, mit welchem sich das Bistum in ihrer Werbekampagne Zahlengesichter rühmt, ist bei genauerem Hinsehen nichts als eine Werbelüge.“ meint der Vorsitzende Erwin Schmid des Bund für Geistesfreiheit Bayerns.

Der Name der Kampagne „Zahlengesichter“ und der Slogan „Jede Zahl hat ein Gesicht“ gehen auf eine Werbekampagne des Bistum Regensburgs zurück, in welcher sich das Bistum als Wohltäter der Gesellschaft hochstilisiert. Wir nehmen das Bistum beim Wort und sehen genauer hin. „Dabei stellen wir fest, dass die katholische Kirche noch immer auf einer eigenen Rechtsgestaltung und Rechtsausübung beharrt, die offenbar klerikalen Verbrechern mehr Schutz bietet als den Opfern dieser Verbrechen.“ sagt Markus Knoll, Mitinitiator und Vorsitzender des bfg Deggendorf. Mit Hintergrundinformationen und 8 konkreten Forderungen machen wir auf die Missstände aufmerksam und geben die Möglichkeit sich in den nächsten Monaten an der Petition zu beteiligen.

„Wir sind der Überzeugung, dass sich ausnahmslos jede Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft an die humanistischen Grund- und Menschenrechte halten muss.“ meint Julian Wagner, Mitinitiator der Kampagne. Neben dem grundsätzlichen Bestreben des bfg, die kirchlichen Sonderrechte abzubauen und die verfassungsgemäße Trennung zwischen Staat und Kirche konsequent zu verwirklichen, setzen wir uns mit diese Kampagne konkret für die Opfer ein, kritisieren die kirchliche Praxis der eigenen Rechtsgestaltung und fordern das Bistum Regensburg auf, wirksame Schritte zur Aufklärung und Prävention der Sexualstraftaten zu unternehmen und sich in der innerkirchlichen Diskussion für eine moderne und aufgeklärte Gesellschaft einzusetzen, welche die Menschenrechte berücksichtigt.

Wir bitten Sie um Berichterstattung und die Möglichkeit unser Anliegen näher zu erläutern.

Mit freundlichen Grüßen

bfg Bayern

Kampagne:

http://zahlengesichter.info/

Petition:

https://www.change.org/p/bistum-regensburg-sch%C3%BCtzen-sie-kinder-und-jugendliche-in-der-katholischen-kirche-vor-missbrauch

V.i.S.d.P.

Bund für Geistesfreiheit Bayern K. d. ö. R.
Hemauer Str. 15

93047 Regensburg

www.bfg-bayern.de